COPSY Studie: Ergebnisse aus zweiter Befragungsrunde liegen vor
Das UKE hat die Ergebnisse aus der zweiten Befragungsrunde der COPSY-Studie veröffentlicht. Darin wurden die Auswirkungen und Folgen der COVID-19 Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland untersucht. Die Studie kam zum Ergebnis, dass Kinder und Jugendliche psychisch weiterhin stark unter der Corona-Pandemie leiden. Auch wenn Kinder und Eltern sich momentan über erste Öffnungen der Kitas und Schulen freuen, wurden Familien und insbesondere die Kinder in den letzten Monaten stark gefordert. Bei jedem dritten Kind hat dies sogar zu psychischen Auffälligkeiten geführt. Es herrscht nach wie vor Unsicherheit und Eltern sorgen sich, dass ihre Kinder “hinten runterfallen“.
Die Kernergebnisse:
- Lebensqualität, psychische und psychosomatische Auffälligkeiten: Vier von fünf der befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch die Pandemie belastet. Die Lebensqualität hat sich im Verlauf der Pandemie weiter verschlechtert. Sieben von zehn Kindern geben eine geminderte Lebensqualität an. Fast jedes dritte Kind leidet unter psychischen Auffälligkeiten. Ängste und Sorgen haben deutlich zugenommen. Kinder zeigen häufiger depressive Symptome sowie psychosomatische Beschwerden wie zum Beispiel Niedergeschlagenheit oder Kopf- und Bauchschmerzen.
- Gesundheitsverhalten: Das Gesundheitsverhalten hat sich verschlechtert. Kinder ernähren sich weiterhin ungesund mit vielen Süßigkeiten, und viele Kinder machen überhaupt keinen Sport mehr. Parallel dazu verbringen die Kinder noch mehr Zeit an Handy, Tablet und Spielekonsole, wobei die digitalen Medien jetzt häufiger für die Schule genutzt werden.
- Schule, Familie, Freunde: Es gibt mehr Streit in den Familien, mehr schulische Probleme und ein schlechteres Verhältnis zu den Freunden. Gleichzeitig zeigt sich, dass Familien, die über einen guten Zusammenhalt berichten und viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, besser mit den Belastungen in der Pandemie umgehen können. Doch auch viele Eltern fühlen sich mittlerweile durch die anhaltende Pandemie belastet und zeigen vermehrt depressive Symptome.