Wohnen im Alter – welche Möglichkeiten gibt es?

Wie und wo möchten wir im Alter leben? Da hat jeder seine eigenen Vorstellungen – die aber nicht immer mit der Realität zusammenpassen. Laut einer aktuellen Umfrage des Sozialverband VdK  sagen 90% der Befragten, dass sie nicht ins Pflegeheim möchten. Aber was sind die Alternativen, wenn der Unterstützungsbedarf stetig wächst?

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Wohnformen stark gewandelt. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Wohnkonzepte, die sich je nach Alter und individuellen Bedürfnissen anbieten:

Zuhause wohnen: Die eigene Wohnung an das Alter anpassen

Mit einem barrierefreien Haus- oder Wohnungsumbau lässt sich der Wunsch, so lange wie möglich zu Hause wohnen zu bleiben, erfüllen. Das eigene Zuhause wird in einen „altersgerechten Wohnraum“ umgewandelt: Im Idealfall befinden sich die Wohn- und Schlafräume im Erdgeschoss und der Zugang ist ebenerdig. Sind Stufen oder Treppen notwendig, können Hilfsmittel wie Rampen oder Treppenlifte den Zugang ermöglichen. Das Badezimmer wird seniorengerecht umgebaut z.B. mit rutschhemmenden Fliesen, einem leicht bedienbaren WC mit idealer Sitzhöhe und Haltegriffen zur Sicherheit und ebenerdiger Dusche. Die Türbreiten sollten geprüft werden, sodass es möglich ist, mit Hilfe eines Rollators oder Rollstuhls problemlos die Räume wechseln zu können.

Wie ist das finanziell umsetzbar? Die KfW fördert den altersgerechten Umbau und die Sanierung von Wohneigentum mit speziellen Krediten und Zuschüssen bis zu 6.250 Euro. Liegt ein Pflegegrad vor, so unterstützt auch die Pflegekasse Wohnraumanpassungsmaßnahmen, die das Verbleiben zu Hause und die notwendige Pflege dort möglich machen mit bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme.

Darüber hinaus kann der Einsatz von digitalen und technischen Hilfsmitteln Komfort und Sicherheit erhöhen und die Kommunikation erleichtern. Ein Beispiel ist das Hausnotrufsystem. Wird der Notrufknopf auf dem Sender gedrückt, werden Angehörige oder Pflegekräfte über die Gefahrensituation alarmiert.

Bei einer Pflegebedürftigkeit gibt es auch zuhause die Möglichkeit verschiedene Betreuungsformen in Anspruch zu nehmen und sich pflegen zu lassen:

  • Pflege durch Angehörige: In einigen Familien wird die Betreuung im eigenen Zuhause von Angehörigen übernommen. Dafür ist eine Betreuungsperson notwendig, die ausreichend Zeit hat und die körperliche und emotionale Belastung trägt.
  • Pflege durch einen Pflegedienst: Pflegedienste unterstützen zu fest vereinbarten Terminen und übernehmen die vorher abgesprochenen Pflege-Aufgaben. In erster Linie geht es dabei um die sogenannte Grundpflege, als Hilfe beim Aufstehen, An- und Auskleiden, waschen etc. Aber auch Unterstützung im Haushalt ist möglich, Betreuungs- und/oder Besuchsdienste können über den Entlastungsbetrag dazu gebucht werden. Pflegegrad vorausgesetzt.
  • Entlastungsangebote: um Angehörige zu entlasten gibt es niedrigschwellige Angebote wie Besuchs- oder Betreuungsdienste, Essen auf Rädern, Fahrdienste etc. Diese ambulante Unterstützung bieten u.a. Verbände wie beispielsweise die Arbeiterwohlfahrt (AWO), Caritas oder die Diakonie.
  • 24h Betreuung: Die 24h Stunden Betreuung erfolgt durch eine (meist osteuropäische) Betreuungskraft. Die Betreuungskraft wohnt im Haushalt und übernimmt neben pflegerischen Aufgaben auch Tätigkeiten wie Einkaufen, Kochen u.ä. aber sie unterliegt dem deutschen Arbeitsschutzgesetz, das Arbeitszeiten und Pausen regelt. Da es sich in der Regel aber nicht um ausgebildete Pflegekräfte handelt, wird keine medizinische Pflege geleistet. 

Wohnen für Hilfe“: Die alternative Wohnform für Jung und Alt

Ein Zimmer gegen Unterstützung im Alltag: Ältere Menschen mit freiem Wohnraum erhalten Unterstützung im Alltag, und Studierende oder Auszubildende mit Zeit zum Helfen wohnen preiswert. Beim Helfen geht es in erster Linie um Unterstützung im Alltag, wie zum Beispiel beim Einkaufen, im Haushalt, beim Kochen oder bei der Gartenarbeit. Ausgenommen sind Pflegeleistungen oder medizinische Dienste. Als Faustregel gilt: Pro Quadratmeter Wohnfläche fällt eine Stunde Hilfe pro Monat an Das macht für ein 15-Quadratmeter großes Zimmer 15 Stunden Mitarbeit monatlich. Die einzigen Kosten, die den Studierenden entstehen, sind die Nebenkosten, wie Strom, Wasser und Gas.

Zu finden sind solche Angebote über Studentenwerke oder Seniorentreffs.

Mehrgenerationen Wohnen: Ein altes Modell mit einem neuen Konzept

Das klassische Konzept des „Mehrgenerationenhauses“ besagt, dass mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach leben. Jedem Familienmitglied wird dadurch gegenseitige Unterstützung ermöglicht. Dazu gehören z. B. Kinderbetreuung, Hilfe beim Einkauf und im Haushalt.  Der Austausch – insbesondere mit Kindern und jungen Menschen – trägt zur mentalen Fitness im Alter bei. Das war vor 100 Jahren noch eine Selbstverständlichkeit.

Das neue Konzept greift den Gedanken der „Mehrgenerationen“ auf. An verschiedenen Standorten in Deutschland gibt es Mehrgenerationenhäuser, in denen einzelne Wohnungen zu mieten sind. Hier kommen verschiedene Generationen, Familien und Einzelpersonen, Kinder und Ältere, zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und das Leben miteinander zu verbringen. Gemeinschaftsräume und Gemeinschaftsgärten ermöglichen es, Zeit miteinander zu verbringen und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten.

Ziel der Mehrgenerationen-Wohnprojekte ist es, dass ältere und jüngere Bewohner gleichermaßen profitieren. Dazu zählen Arbeitsteilung und Wissensaustausch, aber auch die Gesellschaft der anderen an sich.

Senioren oder Pflege-Wohngemeinschaft: Gut versorgt unter Gleichgesinnten

Eine Wohngemeinschaft ist nicht nur etwas für Studenten. Auch im Alter kann es durchaus sinnvoll sein eine sogenannte „Senioren-WG“ zu gründen. Häufig bilden sie sich aus alten Freundschaften mit gemeinsamen Interessen heraus – vor allem als Alleinstehende*r oder Witwe*r eine sehr gute Option, sollte man sich in der eigenen Wohnung einsam fühlen. Es gibt nicht nur privat gegründete WGs, sondern auch trägergestützte Varianten, z. B. über die Caritas.

In einer WG haben die Bewohner*innen ihr eigenes Zimmer. Küche, Wohn- und Badezimmer werden als Gemeinschaftsräume geteilt. Der Alltag wird nach wie vor frei gestaltet, gleichzeitig ist immer ein*e Mitbewohner*in in der Nähe, falls man sich nach Gesellschaft sehnt oder Unterstützung braucht.

Betreutes Wohnen: Leben im Seniorenwohnpark oder der Seniorenresidenz

Beim Betreuten Wohnen oder Wohnen mit Service handelt es sich um barrierefreie, seniorengerechte Wohnungen, die in einem Wohnpark oder in einer Wohnanlage liegen. Bewohner sollten in der Lage sein, den Haushalt selbständig zu führen. Bei Bedarf können Dienstleistungen für den Alltag, z. B. Hausmeisterservice, ein Notrufsystem, Betreuungsleistungen, aber auch optionale Leistungen wie Fahr- und Essenservice dazugebucht werden. Auch ambulante Pflege über einen Pflegedienst ist möglich.  Je nach Einrichtung /Betreuungsvertrag variieren die angebotenen Dienstleistungen.

Diese Wohnform bietet den Vorteil, weiterhin selbstbestimmt und unabhängig zu leben. Sollte zu einem Zeitpunkt Hilfe benötigt werden, können die angebotenen Dienstleistungen in Anspruch genommen werden.

Seniorenheim: Altenheim & Pflegeheim

In einer vollstationären Pflegeeinrichtung leben, das wünschen sich die wenigsten. Tatsächlich kann es aber auch Vorteile mit sich bringen. Hier lebt man dauerhaft in einem eigenen Zimmer und kann die Gemeinschaftsräume nutzen. Für ein Altenheim wird keine Pflegebedürftigkeit benötigt – das soziale Leben und Miteinander steht hier im Fokus. Sollte jedoch zu einem Zeitpunkt Pflege nötig werden, kann diese ohne Probleme erbracht werden. Ein Altenheim ist die richtige Einrichtung, wenn man sich eine umfassende Versorgung wünscht und diese von den Angehörigen nicht erbracht werden kann.

In einem Pflegeheim liegt der Fokus auf der Pflege und richtet sich somit an pflegebedürftige Menschen. Sie können sich vollstationär, aber auch teilstationär, also nur nachts oder nur tagsüber dort aufhalten. Während das Altenheim darauf ausgelegt ist, dass Sie auf unbestimmte Zeit einziehen, gibt es im Pflegeheim auch die Möglichkeit der Kurzzeitpflege.

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