Wechseljahre entschlüsseln: Ein Leitfaden für diese besondere Zeit

Die Wechseljahre, oft auch Klimakterium genannt, sind ein natürliches Kapitel im Leben jeder Frau. Trotz der Tatsache, dass sie jede Frau betrifft, sind die Wechseljahre häufig noch mit Unsicherheit, Tabus und Missverständnissen behaftet. In diesem Artikel möchten wir einen umfassenden Überblick geben, der dabei hilft, diese Lebensphase mit Gelassenheit und Selbstbewusstsein zu meistern. Wir werfen einen genauen Blick auf die verschiedenen Phasen der Wechseljahre, die hormonellen Veränderungen, die typischen Anzeichen und Symptome und zeigen, was Sie selbst für Ihr Wohlbefinden tun können. Zudem erfahren Sie, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt – sei es durch ärztliche Beratung, alternative Heilmittel oder den Austausch mit anderen Frauen.

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, in der die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken anfangen zu schwanken und dann nachlassen. Oft entsteht erstmal ein hormonelles Ungleichgewicht, das zu körperlichen und emotionalen Symptomen führen kann – aber nicht muss.  Bei manchen Frauen entstehen Symptome, bei anderen wiederum nicht.

Spricht man von „Wechseljahren“ denkt man in erster Linie an das Ende der monatlichen Periode. Die Wechseljahre beginnen aber schon vor dem Ausbleiben der Periode mit der Prämenopause. Die beginnt meist zwischen dem 40. Und 45. Lebensjahr, kann aber auch schon früher einsetzen.

Die Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre bestehen aus mehreren Phasen, die jeweils von spezifischen Veränderungen und Herausforderungen geprägt sind:

  1. Prämenopause: Diese Phase beginnt, noch bevor Sie die ersten klaren Anzeichen der Wechseljahre wahrnehmen. In der Prämenopause kann es bereits zu diskreten Hormonveränderungen kommen. Manche Frauen bemerken eine Veränderung ihres Schlafs oder ihrer Stimmung. Auch leichte Veränderungen in der Periode wie eine stärkere oder schwächere Blutung sind möglich.
  2. Perimenopause: Diese Phase umfasst die Zeit direkt vor und nach der letzten Menstruation. Typische Symptome wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen sind in dieser Phase besonders häufig. Die Menstruationszyklen können unregelmäßig werden, und die Blutungen variieren in Stärke und Länge.
  3. Menopause: Die Menopause ist der Zeitpunkt der letzten Menstruation und markiert den Abschluss der fruchtbaren Lebensphase. Eine Frau gilt als in der Menopause, wenn sie ein Jahr nach der letzten Regelblutung keine Blutungen mehr hatte. Zu diesem Zeitpunkt ist die Hormonproduktion der Eierstöcke stark reduziert.
  4. Postmenopause: Diese Phase beginnt nach der Menopause und hält bis zum Lebensende an. Während sich die Hormone in dieser Zeit stabilisieren, können Symptome wie Hitzewallungen und Schlafstörungen weiterhin bestehen. Langfristig geht es in dieser Phase vor allem darum,

Was passiert hormonell in den Wechseljahren?

Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren sind komplex, da der Körper allmählich weniger Geschlechtshormone produziert. Die Hormonschwankungen betrifft insbesondere das Östrogen, welches für viele Funktionen im Körper – vom Knochenaufbau über die Regulierung des Menstruationszyklus bis hin zur Hautelastizität – eine wichtige Rolle spielt.

Wenn die Östrogen- und Progesteronwerte sinken, kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, das verschiedene Symptome verursacht, darunter Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsveränderungen. Verstehen Sie diese Veränderungen als natürlichen Anpassungsprozess des Körpers, der Ihnen zeigt, dass Sie sich in eine neue Lebensphase begeben.

Langfristige Gesundheit während und nach den Wechseljahren

Mit dem sinkenden Östrogenspiegel steigen auch bestimmte gesundheitliche Risiken, besonders für die Knochen und das Herz-Kreislauf-System. Osteoporose ist eine häufige Folge des Hormonmangels, da das Knochengewebe durch die reduzierte Östrogenproduktion weniger stabil wird. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann in dieser Phase zunehmen. Eine kalziumreiche Ernährung, ausreichende Vitamin-D-Zufuhr und regelmäßige Bewegung wie Krafttraining sind wichtige Schritte zur Prävention von Osteoporose. Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und ausgewogener Ernährung kann außerdem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.

Symptome der Wechseljahre und wie man sie lindern kann

Die Wechseljahre können von verschiedenen Symptomen begleitet werden, die sowohl körperlicher als auch emotionaler Natur sind:

  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche: Diese häufigen Symptome können tagsüber oder nachts auftreten und unangenehm sein. Eine gute Methode, sie zu lindern, ist das Tragen von leichter Kleidung, die im Schichtenprinzip getragen wird, sodass Sie bei Bedarf eine Schicht ablegen können. Auch tiefes Atmen kann in akuten Momenten helfen.
  • Schlafstörungen: Für viele Frauen sind Schlafprobleme in den Wechseljahren eine echte Herausforderung. Eine feste Schlafroutine, beruhigende Abendrituale und die Vermeidung von koffeinhaltigen Getränken vor dem Schlafengehen können hilfreich sein. Auch beruhigende Kräutertees wie Baldrian oder Lavendel wirken entspannend.
  • Stimmungsschwankungen und emotionale Veränderungen: Die hormonellen Schwankungen können zu Reizbarkeit, Traurigkeit oder einem allgemeinen Gefühl der Überforderung führen. Sprechen Sie darüber mit Freundinnen oder einer Selbsthilfegruppe, und nehmen Sie sich bewusst Zeit für Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten.
  • Sexualität und Intimität: Die Menopause kann die Libido und das Wohlbefinden im Intimbereich beeinflussen, oft aufgrund hormonell bedingter Trockenheit oder Empfindlichkeit. Gleitmittel, Vaginalzäpfchen, pflanzliche Präparate und eine offene Kommunikation mit dem Partner können helfen, die Intimität zu erhalten
  • Gewichtsveränderungen: Da der Stoffwechsel sich verlangsamt, kann es schwieriger werden, das Gewicht zu halten. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen dabei, sich fit zu halten und die Gewichtszunahme zu kontrollieren.
  • Hautveränderungen: Durch die Abnahme von Östrogen kann die Haut dünner und trockener werden. Eine feuchtigkeitsspendende Hautpflege und der Schutz vor UV-Strahlen sind nun besonders wichtig.

Was Sie selbst für Ihr Wohlbefinden tun können

Die Wechseljahre sind eine ideale Zeit, um sich bewusst mit der eigenen Gesundheit und Selbstfürsorge auseinanderzusetzen. Hier sind einige Tipps, wie Sie diese Lebensphase aktiv gestalten können:

Eine ausgewogene Ernährung ist nun wichtiger denn je. Essen Sie ausreichend Kalzium und Vitamin D, um Ihre Knochengesundheit zu unterstützen. Obst und Gemüse versorgen den Körper mit Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken und die Zellalterung verlangsamen können.

Regelmäßige Bewegung kann das allgemeine Wohlbefinden und die Stimmung verbessern. Yoga, Pilates und leichte Cardio-Übungen eignen sich hervorragend, um den Kreislauf in Schwung zu halten und Muskeln und Gelenk zu stärken. Bewegung hilft außerdem, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose zu senken.

Praktiken wie Meditation, tiefes Atmen und Entspannungsübungen können den Geist beruhigen und Stress reduzieren. Studien zeigen, dass Achtsamkeit das Gefühl der Kontrolle und des Wohlbefindens steigern kann.

Einige Pflanzen, als natürliche Mittel, haben sich als nützliche Unterstützung in den Wechseljahren erwiesen. Zum Beispiel Agnus Castus, auch Mönchspfeffer genannt, oder Yamswurzel. Sprechen Sie jedoch immer mit einem Arzt, bevor Sie pflanzliche Präparate einnehmen.

Der Austausch mit anderen Frauen kann sehr unterstützend sein. Ob in einer Selbsthilfegruppe oder bei einem Treffen mit Freundinnen – es tut gut, Erfahrungen zu teilen und zu wissen, dass man nicht allein ist. Aber auch in sozialen Netzwerken bilden sich Communities.

Hinweis: Virtuellen Austausch findet man auf Instagram, zum Beispiel bei @disco_oestrogeni oder @hitze.frei.menopause.

Bei starken Beschwerden oder Unsicherheiten ist der Gang zum Arzt ratsam. Eine professionelle Beratung kann helfen, individuelle Behandlungsmöglichkeiten zu finden. In manchen Fällen kann eine Hormontherapie sinnvoll sein, die jedoch sorgfältig abgewogen werden sollte.

Hormonersatztherapie und alternative Behandlungen

Bei starken Wechseljahrsbeschwerden kann eine Hormonersatztherapie sinnvoll sein. Sie hilft, den Hormonmangel auszugleichen und Symptome wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen zu lindern. Die Entscheidung für eine Hormontherapie sollte jedoch individuell und in Absprache mit einem Arzt getroffen werden.

Der Weg zu mehr Gelassenheit und Lebensfreude

Die Wechseljahre sind eine Zeit des Übergangs und der persönlichen Entwicklung. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Selbstfürsorge, und sehen Sie diesen Lebensabschnitt als Chance, sich selbst besser kennenzulernen und neue Prioritäten zu setzen. Indem Sie über die Wechseljahre sprechen und offen mit anderen Frauen in Kontakt treten, leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Enttabuisierung dieses wichtigen Themas.

Indem Sie für sich selbst sorgen und sich die Unterstützung holen, die Sie brauchen, können Sie die Wechseljahre als eine Zeit voller Stärke und neuer Möglichkeiten erleben. Lassen Sie uns gemeinsam das Gespräch darüber öffnen – je mehr wir über die Wechseljahre reden, desto leichter wird es für uns alle.

 

Und womit dürfen wir Sie unterstützen?

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