
Wenn ein nahestehender Mensch schwer erkrankt und keine Heilung mehr möglich ist, verändert sich das Leben aller Beteiligten. Die
Palliativversorgung hilft, diese letzte Lebensphase so würdevoll und schmerzfrei wie möglich zu gestalten – doch was bedeutet das für Angehörige, die gleichzeitig berufstätig sind?
Viele Mitarbeitende stehen plötzlich vor der Herausforderung, ihren Job mit der Betreuung eines schwerkranken Familienmitglieds zu vereinbaren. Emotionale Belastung, organisatorische Fragen und Unsicherheit darüber, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt, machen die Situation oft noch schwieriger. Doch es gibt Wege, wie Berufstätige diese Zeit bewältigen können.
Was ist Palliativversorgung?
Der Begriff „palliativ“ leitet sich vom lateinischen Wort
pallium (Schutzmantel) ab. In der Medizin bedeutet dies eine Versorgung, die nicht auf Heilung, sondern auf Linderung abzielt. Die Palliativversorgung begleitet Menschen mit schweren, unheilbaren Krankheiten und sorgt dafür, dass sie bis zuletzt ein möglichst selbstbestimmtes und beschwerdearmes Leben führen können.
Dazu gehören:
- Schmerztherapie und Symptomlinderung (z. B. bei Atemnot, Übelkeit oder Unruhe)
- Psychosoziale Unterstützung für Patienten und Angehörige
- Spirituelle Begleitung, wenn gewünscht
- Organisation der Versorgung (z. B. durch ambulante Palliativdienste, Hospize oder spezialisierte Ärzte)
Die Palliativversorgung findet entweder zu Hause, in Pflegeeinrichtungen, auf Palliativstationen oder in Hospizen statt. Die Entscheidung für einen bestimmten Weg hängt von der individuellen Situation und den Wünschen der Betroffenen ab.
Die Herausforderung für Angehörige
Berufstätige Angehörige stehen oft vor einem Dilemma: Sie wollen für ihren geliebten Menschen da sein, doch gleichzeitig müssen sie ihre beruflichen Pflichten erfüllen. Viele erleben diesen Spagat als extrem belastend. Typische Herausforderungen für Berufstätige sind:
- Zeitliche Einschränkungen: Pflege, Arztbesuche und die Begleitung schwerkranker Angehöriger erfordern flexible Zeitmodelle.
- Emotionale Erschöpfung: Die ständige Sorge, verbunden mit Schlafmangel und Stress, kann zu Konzentrationsproblemen und Leistungsabfall führen.
- Organisatorische Hürden: Wer kümmert sich um die Pflege meines/ meiner Angehörigen, wenn ich arbeiten muss? Welche finanziellen Unterstützungen gibt es? Wie organisiere ich alles neben meinem Job?
- Mangelnde Planbarkeit: Der Verlauf einer unheilbaren Krankheit ist oft unvorhersehbar. Angehörige müssen auf plötzliche Verschlechterungen vorbereitet sein.
Viele Berufstätige haben Angst, sich beim Arbeitgeber zu öffnen, aus Sorge, als weniger leistungsfähig zu gelten. Doch die gute Nachricht ist: Es gibt Lösungen – und Unternehmen sind zunehmend bereit, ihre Mitarbeitenden in solchen Situationen zu unterstützen.
Welche gesetzlichen Möglichkeiten gibt es?
In Deutschland gibt es
verschiedene Regelungen, die helfen sollen, Job und Pflege zu vereinbaren:
- Pflegezeitgesetz (Pflegezeit & Familienpflegezeit)
- Bis zu sechs Monate vollständige oder teilweise Freistellung möglich
- Bis zu 24 Monate Familienpflegezeit mit reduzierter Arbeitszeit
- Voraussetzung: Der Betrieb hat mindestens 25 Mitarbeitende
- Kurzzeitige Arbeitsverhinderung
- Bis zu zehn Arbeitstage sofortige Freistellung bei einer plötzlichen Pflegesituation
- Lohnersatzleistung durch das Pflegeunterstützungsgeld
- Sterbebegleitung im Rahmen des Pflegezeitgesetzes
- Beschäftigte können sich drei Monate teilweise oder vollständig freistellen lassen, um nahestehende Angehörige auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
- Hospiz- und Palliativberatung durch Krankenkassen
- Krankenkassen bieten Beratung über verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten an.
- Ambulante Hospizdienste helfen oft kostenlos bei der Betreuung.
Es ist ratsam, sich frühzeitig über diese Möglichkeiten zu informieren. Viele Arbeitgeber sind bereit, gemeinsam individuelle Lösungen zu finden.
Wie können Unternehmen unterstützen?
Unternehmen, die ihre MitarbeiterInnen bei der Pflege schwerstkranker und sterbender Angehöriger durch verschiedene Maßnahmen unterstützen, schaffen eine fürsorgliche Unternehmenskultur und stärken dadurch die Loyalität ihrer Mitarbeitenden.
Mögliche Maßnahmen für Arbeitgeber:
- Flexible Arbeitszeitmodelle: Homeoffice, Gleitzeit oder Teilzeitoptionen helfen, den Pflegealltag zu organisieren.
- Betriebliche Ansprechpersonen: Ein Pflegelotse oder eine interne Sozialberatung können Beschäftigte gezielt unterstützen.
- Kooperation mit externen Diensten: Arbeitgeber, die mit dem Viva Familienservice zusammenarbeiten, bieten ihren Mitarbeitenden professionelle Beratung und individuelle Lösungen für ihre Pflegesituation.
- Freistellungsoptionen aktiv kommunizieren: Viele Beschäftigte kennen ihre Rechte nicht – eine aktive Information durch HR-Abteilungen kann hier helfen.
Viva Familienservice – Ihr Partner in schwierigen Zeiten
Als
Viva Familienservice unterstützen wir Unternehmen dabei, ihren Mitarbeitenden die Vereinbarkeit von Job und Familie zu erleichtern. Dazu gehört nicht nur die Kinderbetreuung, sondern auch die Unterstützung in herausfordernden Lebensphasen wie der Begleitung eines lieben Menschen in seiner letzten Lebensphase.
Was wir für Sie tun können:
- Individuelle Beratung: Welche Optionen gibt es für mich? Wie kann ich meinen Job anpassen? Welche Hilfen kann ich beantragen?
- Begleitung bei der Organisation: Wir helfen Ihnen, die passende Palliativ- oder Hospizversorgung zu finden und klären offene Fragen.
- Austausch und Entlastung: Manchmal hilft es, mit jemandem zu sprechen, der Erfahrung in diesem Bereich hat. Wir stehen Ihnen als Ansprechpartner zur Seite.
Ihr Unternehmen ist bereits Kunde bei uns? Dann nutzen Sie unsere Unterstützung! Wir sind für Sie da, damit Sie nicht allein durch diese herausfordernde Zeit gehen müssen.
Fazit: Niemand muss es allein schaffen
Die Begleitung eines schwerkranken Angehörigen in der letzten Phase seines Lebens ist eine der emotionalsten und anspruchsvollsten Erfahrungen im Leben. In dieser schwierigen Zeit muss der berufliche Alltag nicht zu einer zusätzlichen Belastung werden. Durch
gesetzliche Regelungen, unterstützende Maßnahmen im Betrieb und externe Beratungsdienste gibt es Möglichkeiten, in dieser Phase Hilfe zu bekommen.
Als Mitarbeitende/r eines Unternehmens, das mit dem
Viva Familienservice zusammenarbeitet, haben Sie einen starken Partner an Ihrer Seite.
Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir unterstützen und begleiten Sie.